Tragische Szenen spielten sich am Samstag, den 17. Juni 2023, gegen 15.30 Uhr in Weißenkirchen am Badestrand ab. Während die Sonnwendfeierlichkeiten in den Startlöchern stand, wollte sich eine Person in der kalten Donau abkühlen und kam dabei vermutlich ums Leben. Ein Polizist und ein Feuerwehrmitglied die zu Hilfe eilten, konnten die Person nicht mehr erfassen. Immer wieder wird der Donaustrom unterschätzt, dass dann zu Großeinsätzen der Rettungskräfte führt.
Unmittelbar während der selbstlosen Rettungsaktion, wählten Passanten den Notruf und setzten die Rettungskette in Gang. 3 Feuerwehren, Wasserrettung, Notarzthubschrauber, Rotes Kreuz, Polizei und Schifffahrtsaufsicht wurden alarmiert. Der eintreffende Einsatzleiter der FF Weißenkirchen forderte sofort nach der Lagererkundung den Tauchdienst an. Zeugen bestätigten die Meldung, dass eine Person in der Donau untergegangen ist. Als Sofortmaßnahme wurde das Rollfähreponton, das durch Treibholz verklaust war, abgesucht. Zeitgleich führte die Polizei Zeugenbefragungen durch.
Nach und nach trafen die Einsatzkräfte zu Land, Wasser und Luft ein und wurden sofort zur Suchaktion aufgeteilt. Der Rettungsdienst betreute die Angehörigen und der Bereichseinsatzeiter des Roten Kreuzes koordinierte die Suchaktion aus der Luft. 3 Feuerwehrboote suchten den gesamten Donauabschnitt mit weiteren 2 eintreffenden Polizeibooten ab. Die Wasserrettung wurde zur Ufersuche eingeteilt. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge nahmen Position an neuralgischen Uferstellen der Donau ein und suchten diese ab. Die Schifffahrtsaufsicht sicherte die Einsatzkräfte in der Donau ab und musste mehrmals wegen rücksichtsloser Sportboote eingreifen.
Das Kommandofahrzeug der Feuerwehr Dürnstein stellte auf Befehl die Einsatzleitung bei der Rollfähre auf und zur Unterstützung des Einsatzleiters übernahm der Feuerwehrkommandant der FF Dürnstein den Einsatzbereich Boote. Rasch konnte eine Struktur aufgebaut werden und laufende Lagebesprechungen mit dem Einsatzleiter Polizei und Roten Kreuz führten zu einem geregelten Einsatzverlauf.
Ein eintreffender Hubschrauber des Innenministeriums unterstütze die Suche aus der Luft. Der gewünschte Einsatzerfolg stellte sich leider nicht ein, womit der Notarzthubschrauber Christophorus 2 abgezogen wurde. Mittels Kran wurde die Verklausung bei der Rollfähre vorsichtig und unter strenger Beobachtung gelöst. Die Suche wurde ausgeweitet und der eintreffende Tauchdienst startete eine weitere abgesprochene Suche mit der Wasserrettung. Der Einsatzbereich des Rettungsdienstes war ebenfalls vielfältig. Die Angehörigen wurden vom eintreffenden Kriseninterventionsteam betreut, die eingesetzten Kräfte wurden durch einen anwesenden Rettungstransportwagen abgesichert und ein weiterer für die Suche am anderen Ufer positioniert. Vor allem die Informationsweitergabe und Erklärung der Maßnahmen der Rettungskräfte an die Angehörigen war eine Hauptaufgabe.
Zwei ankernde Passagierschiffe an der Anlegestelle in Weißenkirchen wurden ebenfalls wasserseitig abgesucht, sowie eine weitere Anlegestelle unterhalb der Rollfähre. Die Hoffnung einer positiven Rettung nahmen nach und nach ab. Hochkonzentriert und äußerst professionell wurde die Suche mit den Feuerwehrtauchern der Tauchdienstgruppe Nord des NÖ Landesfeuerwehrverbandes fortgesetzt. Durch die fachkundige Beratung des Einsatzleiters durch den Tauchdiensteinsatzleiter wurden weitere Suchgebiete festgelegt. Gemeinsam mit der Wasserrettung wurde bis in die frühen Abendstunden alle in Frage kommenden Punkte, laut Zeugenaussagen, abgesucht.
Gegen 20.30 Uhr wurde die Suche durch die Feuerwehr eingestellt. Zu erwähnen ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen, die einen geregelten Einsatzverlauf ermöglichten und die Sicherheit der eigenen Kräfte zu keinem Zeitpunkt gefährdete. Die professionelle Arbeit von den ehrenamtlichen Einsatzkräften der Feuerwehr, Wasserrettung und Rotes Kreuz ist hier besonders zu erwähnen.
TEXT: Florian Stierschneider, BFKDO Krems
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