Am zweiten Weihnachtsfeiertag forderte ein weiteres Brandereignis die Feuerwehr Krems. In einer Wohnhausanlage kam es zu einem Brand, der sich auf mehrere Etagen ausbreitete. Alle Bewohner konnten in letzter Minute des Gebäude verlassen, eine Person wird im Universitätsklinikum Krems behandelt. Der Brand konnte von den Einsatzkräften erfolgreich lokalisiert und abgelöscht werden, zwei Wohnungen wurden vom Feuer völlig zerstört, weitere Wohnungen sind durch Rauchschäden betroffen.
Am 26. Dezember 2016 ging kurz vor 6 Uhr in der Bezirksalarmzentrale Krems mehrere Meldungen über einen Wohnungsbrand ein. Die Anrufer meldeten, dass sich das Feuer auf der Balkonseite des Mehrparteienhauses bereits auf mehrere Wohnungen ausgebreitet hat, weshalb der Diensthabende in der Alarmzentrale die Feuerwehr Krems zu einem Wohnhausbrand alarmierte. Die Feuerwachen Egelsee, Gneixendorf, Hauptwache, Rehberg und Stein rückten mit zahlreichen Fahrzeugen zur Einsatzstelle aus.
„Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen alle Balkone vom Erdgeschoss bis in den dritten Stock in Vollbrand, der Brand breitete sich teilweise auch auf die angrenzenden Fassadenteile aus“, berichtet der erste Fahrzeugkommandant. Die Wohnungen im ersten und zweiten Stock waren am schwersten durch die Brand- und Rauchausbreitung betroffen. Aufgrund sehr kurzen Rettungswege in diesem Haus (jede Wohnungstür führte direkt ins Freie in offene Laubengänge) konnten die Bewohner rasch flüchten. Die Einsatzkräfte durchsuchten das Wohnhaus wie das Nachbarhaus und begleiteten die Personen zum Sammelplatz. Eine Bewohnerin wurde zur Kontrolle ins Universitätsklinikum Krems gebracht.
Weitere mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Einsatzkräfte schlugen rasch von außen mit zwei Löschleitungen die Flammen nieder und drangen dann mit einer Löschleitung über eine Leiter in die am schwersten vom Brand betroffene Wohnung im ersten Stock vor. „Wir kletterten direkt über eine Schiebeleiter in die Brandetage vor, löschten den Brand am Balkon und drangen dann über die zersprungen Fenster in die Wohnung ein.“ berichtete der Truppführer des ersten Atemschutztrupps. Andere Atemschutztrupps unterstützten die übrigen Bewohner beim Verlassen des Gebäudes, informierten die Anwohner in umliegenden Gebäuden und übernahmen die Nachlöscharbeiten in den in Mitleidenschaft gezogenen Wohnungen. Mittels Druckbelüftung wurde das Gebäude vom Brandrauch befreit. Von der Drehleiter aus wurde die Verkleidung der Fassade auf mögliche Glutnester hin untersucht.
Die Brandursache ist derzeit Gegenstand der Untersuchungen der Brandursachenermittler, der Brandausbruch erfolgte in der Wohnung im 1. Stock. „Die Brandlasten auf den Balkonen und abtropfender, brennenden Kunststoff führten zu der raschen Brandausbreitung nicht nur nach oben, sondern auch nach unten ins Erdgeschoss“, so Feuerwehrkommandant Gerhard Urschler.
Bürgermeister Dr. Resch informiert sich an der Einsatzstelle über den Einsatzverlauf, die Bereitstellung von Notunterkünfte wurde mit ihm geprüft. Die Hausverwaltung hat bereits nach den Brandursachenermittlern mit Arbeiten begonnen. Teilweise konnten die betroffenen Bewohner bei Verwandten untergebracht werden.
Nach etwa zweieinhalb Stunden waren die Feuerwehrkräfte wieder in den Feuerwehrhäusern eingerückt. Die Arbeiten zur Reinigung und Wartung der Einsatzmittel wie der Schläuche, Schutzbekleidung und Atemschutzgeräte wird mehrere Tage in Anspruch nehmen – die Gerätschaften vom gestrigen Brandeinsatz sind auch noch in Arbeit. „Vorerst sind aber alle Fahrzeuge mit einer Ausnahme wieder voll einsatzbereit.“, so der Fahrmeister, „die Vorräte an Ersatzatemschutzmasken sind aber am Limit, es wird mit Hochdruck am Reinigen und Prüfen gearbeitet.“
TEXT: FF Krems an der Donau
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