Am Sonntag, dem 17. April 2016 wurde gegen 18 Uhr die Feuerwehr Krems seitens der Polizei über ein Öltreiben auf dem Kremsfluss in Rehberg informiert. Nach einer Ersterkundung wurden die Feuerwachen Rehberg, Hauptwache und Stein sowie die Schadstoffgruppe der Feuerwehr Krems alarmiert, diese rückten mit mehreren Fahrzeugen zu einem Einsatz aus, der sich als sehr personal- und materialintensiv erweisen sollte. Des Weiteren wurde die zuständige Wasserrechtsbehörde verständigt, der Vertreter des Magistrats Krems, Mag. Karl Hallbauer informierte auch die Bezirkshauptmannschaft.
Austritt von Öl
In einem ehemaligen Industriebetrieb war es zu einem Austritt von großen Mengen an Maschinenöl aus einem Tank gekommen. Dieses breitete sich zunächst in der betroffenen Halle aus und gelangte dann über einen Kanal, der in den Kremsfluss ableitet, ins Freie. Die eingetroffenen Feuerwehrkräfte setzen auf mehreren Ebenen Maßnahmen, um die drohende Umweltgefahr abzuwenden bzw. zu minimieren. Einerseits wurde parallel zu den polizeilichen Ermittlungen versucht, das Kanalrohr von außen dicht zu setzen. Dazu rüsteten sich mehrere Kameraden mit Schutzanzügen aus. Diese konnten jedoch aufgrund der starken Verschmutzung des Betonrohres durch Erdreich und Schlamm nicht weit in dieses vordringen. Zum anderen wurden im Halleninneren durch Aufbringen von großen Mengen an Ölbindemittel die Einläufe des Gebäudes provisorisch dicht gesetzt.
Bau eines Erdwalls
Zur Abschirmung des in das Gewässer drängenden Öls wurde vor der Einmündung des Kanalrohres ein Damm errichtet. Innerhalb dieser Barrikade wurde das Öl ebenfalls mit Ölbindemittel gebunden und ein weiteres Eindringen in den nahe gelegenen Kremsfluss verhindert. Dieser Damm wurde später noch durch das Einbringen einer Folie verstärkt. Parallel dazu errichtete die Feuerwehr Krems Ölsperren am Kremsfluss im Ortsgebiet Krems (Pfandlwehr und Bertagnoli-Wehr), die Feuerwehr Theiß wurde von der Bezirkshauptmannschaft mit dem Setzen einer Ölsperre auf Höhe der Kremsbrücke in Theiß beauftragt. Besonders erschwert wurden die Arbeiten durch die Wetterbedingungen, während des gesamten Einsatzes herrschte strömender Regen.
Entsorgungsunternehmen saugt Öl ab
In Absprache mit den Behörden wurde ein Entsorgungsunternehmen mit der Absaugung des Öls beauftragt. Die Feuerwehr Krems unterstützte die Fachfirma durch die Bereitstellung der erforderlichen Beleuchtung und das Ausspülen der betroffenen Bereiche. Aufgrund der starken Verschmutzung der Schutzbekleidungen und der Einsatzgeräte durch das einzudämmende Öl war es auch notwendig, Vorkehrungen für die Dekontamination der Einsatzkräfte und ihrer Ausrüstung zu treffen.
Einsatz bis Frühmorgens
In den frühen Nachtstunden konnte zwar ein Großteil der zum Einsatz gekommenen Mannschaft wieder in die Feuerwehrhäuser einrücken, die Reinigung der Schutzausrüstungen und Geräte dauerte noch geraume Zeit. Bis in die Morgenstunden verblieb ein Tanklöschfahrzeug samt Mannschaft am Einsatzort, um das Entsorgungsunternehmen bei der Beseitigung der nunmehr eingedämmten Ölmengen zu unterstützen. Die im Kremsfluss eingebrachten Ölsperren bleiben im Kremsfluss, solange dies von der zuständigen Behörde für notwendig erachtet wird.
Die Detailreinigung der eingesetzten Gerätschaften wird mehrere Tage in Anspruch nehmen, des Weiteren müssen diverse Ausrüstungsgegenstände entsorgt und nachbeschafft werden. Die Feuerwehr Krems stand mit 40 Einsatzkräften und 12 Fahrzeugen im Einsatz.
TEXT: FF Krems an der Donau
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