„Brand in einer Zelle im Kellergeschoß, zwei vermisste Inhaftierte und ein verunfallter Polizist“ – das war die Meldung zur Einsatzübung des I. Zuges. Gemäß der Ausrückeordnung wurden die Tanklöschfahrzeuge, die Drehleiter, sowie ein Kommando-Fahrzeug der Hauptwache besetzt und via Funk zur Übung abberufen.
Durch die Brandlegung in einer Zelle war das Kellergeschoß teilweise verraucht. Ein Polizist, der auf Grund des Alarmes in der Zelle Nachschau hielt, hatte versucht, mit einem Feuerlöscher erste Löschmaßnahmen zu setzen. Durch die Rauchgase verunfallte der Polizist jedoch und konnte sich nicht mehr selbständig aus dem Gefahrenbereich retten. Zeitgleich fand im Erdgeschoß eine Vernehmung mit einer Familie statt, wobei sich die Kinder beim Ertönen des Hausalarmes den Eltern entrissen und ins Kellergeschoß in den nahegelegenen Luftschutzbunker retteten.
Vom ersteintreffend Löschfahrzeug wurde umgehend mit dem Innenangriff begonnen. Unter Vornahme einer Löschleitung drang der Atemschutztrupp in den Keller vor, um den verunfallten Polizisten, sowie die beiden inhaftierten Personen zu retten und den Brandherd zu bekämpfen. Bei der Durchsuchung im Keller wurde festgestellt, dass drei weitere Polizistinnen und Polizisten in den verschiedenen Räumen eingeschlossen waren.
Die weiteren Atemschutztrupps unterstützten den ersten Trupp und kontrollierten alle anderen Räume bzw. durchsuchten den Luftschutzbunker um die sechs, teils verletzten Kinder, zu retten. Bei der weiteren Durchsuchung im Obergeschoß wurde festgestellt, dass der Bezirks-Polizeikommandant Manfred Matousovsky eingeschlossen ist. Dieser wurde mit der Drehleiter aus dem ersten Stock gerettet.
Zeitgleich kam es in der Garage zu einem folgenschweren Unfall: im Zuge von Spurensicherungsarbeiten an einem PKW wurde ein Polizist unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Unter Zuhilfenahme eines Wagenhebers konnte dieser rasch gerettet und ebenso dem Roten Kreuz übergeben werden.
Das Rote Kreuz Krems unterstützte die Übung mit zwei Rettungswagen und vier Sanitätern. Die Polizeidienststelle Krems nutzte diese Übung als Räumungsübung (die diensthabenden Polizisten waren ebenso nicht eingeweiht). Die Feuerwehr Krems bedankt sich bei allen anwesenden Blaulichtorganisationen für die gute Zusammenarbeit und bei den insgesamt 13 Opfern, welche zu retten waren.
TEXT: FF Krems an der Donau
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